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Küssnacht auf Wachstumskurs

Das Bundesamt für Statistik hat kürzlich eine neue Dokumentation zu den Einwohnerzahlen der Kantone und Gemeinden seit dem 18. Jahrhundert veröffentlicht. Der Bezirk Küssnacht gehört zu den Gemeinden des Kantons Schwyz, die am stärksten gewachsen sind.





Schon die «Geschichte des Kantons Schwyz» aus dem Jahr 2012 hat die Zahlen für unseren Kanton aufgearbeitet. Nun kann man sie gut zugänglich auf der Homepage des Bundesamtes für Statistik mit allen andern Gemeinden der Schweiz vergleichen. 


Verlässliche Zahlen hat man für die Zeit seit 1743, als das Bistum Konstanz, zu dem die Innerschweiz gehörte, die Kommunikanten zählen liess; daraus kann man auf die Bevölkerungszahl der Pfarreien schliessen. Seit 1799 fanden dann in der Eidgenossenschaft Volkszählungen statt, seit Mitte des 19. Jahrhunderts immer zuverlässigere.


Der heutige Bezirk Küssnacht hatte 1743 wohl 1505 Einwohner, um 1800 waren es 1987, um 1850 ergab die Zählung 2788. Wenn wir das mit der jetzigen Einwohnerzahl von 14'023 (Ende 2022) vergleichen, sehen wir, dass die Bevölkerung der Landschaft Küssnacht heute 9,3 mal grösser ist.


Nur sechs Gemeinden im Kanton sind stärker gewachsen. Es sind mit einer Ausnahme alles Ausserschwyzer Gemeinden. Wollerau ist um den Faktor 15,8 gewachsen, Freienbach um den Faktor 14.  Die Bevölkerung der Gemeinde Schwyz hingegen ist nur 3,3 mal grösser geworden.


Die einzige Ausnahme ist Illgau: Diese Gemeinde hatte 1743 nur rund 80 Einwohner, erlebte aber seit 1950 einen starken Boom auf jetzt über 800: Einerseits wegen der guten Wohnlage auf der Sonnenterrasse und anderseits dank dem Ausbau von Bergbahn und Strassen.


Schon in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts sind die Gemeinden am Zürichsee und Küssnacht viel stärker gewachsen als die Innerschwyzer Gemeinden. Dies hat zur Polarisierung beigetragen, die 1831 bis 1833 zu den Kämpfen um die Gründung eines Kantons «Schwyz äusseres Land» führte. Auch für die Zeit ab 1850 gehört Küssnacht zu den wachstumsstarken Gemeinden, im innern Kantonsteil wird es nur knapp übertroffen von Ingenbohl und Arth.


Die Gemeinde Arth verlor mit dem Bergsturz 1806 über 400 Einwohner; diese Zahl konnte Arth erst nach 50 Jahren kompensieren. Seit 1850 haben Riemenstalden, Oberiberg und Innerthal Einwohner verloren.


Merlischachen und Immensee

Wenn man die Zeit seit 1980 mit heute vergleicht, ist der Bezirk um den Faktor 1.7 gewachsen. Dazu beigetragen haben vor allem Merlischachen (2.5 mal mehr Einwohner) und Immensee (2.1 mal). Aber auch das Dorf Küssnacht hat 1.6 mal mehr Einwohner.


Der ganze Kanton Schwyz gehört seit 1980 zu den Gebieten der Schweiz, die in der Bevölkerungszahl am stärksten zulegen. In unserem Bezirk haben seit dem 19. Jahrhundert vor allem der Tourismus, die gute Anbindung an die Verkehrsachsen und die Ansiedlung von Betrieben zum Wachstum beigetragen.


In den letzten Jahrzehnten hat die gute Wohnlage eine wichtige Rolle gespielt: Dies zeigt sich vor allem daran, dass heute sehr viele Einwohner zur Arbeit wegpendeln.


Für den Historischen Verein Küssnacht: Bruno Thurnherr



Quellen:

Martin Schuler: Volkszählungen in der Schweiz vor 1850 (https://www.bfs.admin.ch/asset/de/25105964).

Geschichte des Kantons Schwyz (2012), Band 5

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